Und obwohl ich seit Jahren dieser Meinung bin, habe ich in meinem Leben erst ein einziges weißes Sommerkleid besessen, das mittlerweile vergilbt ist... Deshalb musste ich in diesem Sommer meinen Stickereibatist anschneiden, um diesen Mangel in meinem Kleiderschrank endlich zu beheben. Den Stoff hatte ich vor einigen Jahren in einem kleinen Stoffladen in Germering gekauft. Das Schnittmuster stand auch bald fest, es ist dieses Kleid aus einer Burda von 2013 geworden. Im Heft ist mir das Kleid (damals) ehrlich gesagt kaum aufgefallen und vielleicht hätte ich es auch nicht genäht, wenn in der Burda-Community (in meinen Augen noch immer eine der kompetentesten Näh-Communyties im Netz) nicht die besonders gute Passform dieses Schnittes gelobt worden wäre.
Etwas waghalsig und ohne ein Probeteil zu nähen habe ich losgelegt. Ganz so mutig war das allerdings gar nicht, denn das Kleid ist doppellagig, besteht also aus Futter und Oberstoff und ich habe zuerst das Futter aus einer dünnen Popeline genäht. Dabei konnte ich schon ein wenig überprüfen, wie das Kleid sitzt. Tatsächlich passt mir das Kleid sehr gut, selbst am hinteren Rückenausschnitt, wo Burdaschnitte ja häufig etwas zu weit sind. Ich habe an der Passform gar nichts geändert, außer, dass ich beim Einnähen des nahtverdeckten Reißverschlusses ein paar Zentimeter Weite aus dem unteren Rücken bzw. Taillenbereich genommen habe. Das Kleid sitzt jetzt ziemlich eng (ähnlich wie damals mein Hochzeitskleid) aber ich hatte den Eindruck, dass es anders etwas auftragen würde.